Die Gesellschaft. Mit einem 60 Quadratmeter großen Lebensmittelgeschäft legten die Eltern von Karl und Theo Albrecht 1913 in Essen den Grundstein für den ersten Discounter in Deutschland. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahmen die beiden Brüder das elterliche Geschäft und eröffneten weitere Läden im Ruhrgebiet.
In den 1960er Jahren teilten sie das Familienunternehmen in die rechtlich selbstständigen Unternehmensgruppen Aldi Süd mit Filialen in West- und Süddeutschland und Aldi Nord mit Filialen in Nord- und später auch Ostdeutschland. Die Grenze, der sogenannte Aldi-Äquator, ist die Ruhr.
Die Unternehmensgruppe Aldi Süd besteht heute aus 78 Gesellschaften weltweit, davon 31 in Deutschland.
Dienstleistungen und Marktbedeutung. 1962 revolutionierte Aldi mit der Eröffnung der ersten Discountmärkte die deutsche Einkaufswelt: Die Kunden konnten sich selbst bedienen und viel Ware für wenig Geld kaufen. Lebensmittel, vorwiegend in Konserven, bildeten zunächst das Hauptsortiment. In den 1980er Jahren kamen frische Produkte wie Milch, Obst und Gemüse hinzu, die zum großen Teil, ebenso wie Brot und Eier, bei Herstellern in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Regionalgesellschaften eingekauft werden.
Ebenfalls seit den 80er Jahren zieht die sogenannte Aktionsware die Käufer an: Wöchentlich wechselnde Waren aller Art, vor allem die Aldi-PCs, gehören zu den Kassenschlagern. Seit den 90er Jahren hat Aldi sein Billigkäufer-Image abgestreift und Kultstatus erworben: Unter den rund 1.020 Produkten sind inzwischen etwa 110 Bio- und immer mehr Markenprodukte – jüngstes Paradebeispiel ist die Weltmarke Coca-Cola. Auch Reisen, Handyverträge, Tablets und Beamer sowie vor Ort gebackenes Brot, Tiefkühlkost und Ingredienzien feiner, internationaler Küche – vom Champagner bis zum Flusskrebsfleisch – locken heute zahlungskräftige Kundschaft an.
Die Sortimentserweiterung ist vor allem auf die harte Konkurrenz im Einzelhandel zurückzuführen. Die Wettbewerber sind dem Branchenführer auf den Fersen und wetteifern mit Marken- und Aktionsware um die Kundschaft.
Angaben zu Umsatz und Gewinn macht Aldi Süd traditionell nicht. Nach Schätzung des Handelsinformationsdienstes Planet Retail kamen Aldi Nord und Aldi Süd 2012 zusammen auf rund 62 Milliarden Euro Umsatz brutto.
Unternehmensorganisation und Kultur. Ein wichtiges Organisationsprinzip der Unternehmensgruppe ist die Dezentralität. Die 31 Regionalgesellschaften von Aldi Süd werden jeweils von einem Geschäftsführer geleitet und sind alle gleichermaßen strukturiert in die Geschäftsbereiche Verwaltung, Einkauf, Verkauf, Filialentwicklung und Logistik. Im Verbund übernimmt jede Regionalgesellschaft gewisse Projekte und Querschnittsaufgaben, so etwa die Gestaltung der Filialeinrichtung oder die Koordination der Nachwuchsgewinnung.
So kompromisslos Aldi Süd angesichts des harten Wettbewerbs im Handel auf Qualität setzt, so sehr wird andererseits im Verhältnis zu Zulieferern und Mitarbeitern der Wunsch nach langfristigen Beziehungen betont und Wert darauf gelegt, eine Kultur des Vertrauens und der Fairness zu pflegen.
Standorte und Mitarbeiter. Während der Finanz- und der dann folgenden Eurokrise wuchs die Unternehmensgruppe in ihren Auslandsmärkten erheblich. Vor allem in Ländern, in denen die Konsumenten wegen der Krise sparten, erlebten die Discounter einen echten Hype. Daher sind inzwischen mehr als 58.450 – und damit deutlich mehr als die Hälfte – der 93.450 Mitarbeiter von Aldi Süd für die 3.030 Filialen im Ausland tätig. Hierzulande hat der Discounter über 1.830 Filialen, die 31 Regionalgesellschaften zugeordnet sind. Aber auch in Österreich ist die Zahl der Filialen inzwischen auf über 440 gestiegen und in der Schweiz gibt es schon mehr als 160. Für Großbritannien gibt es das Ziel, in den kommenden Jahren von heute über 520 auf 1.000 Filialen zu wachsen und auch in Irland sind es schon mehr als 100. In den osteuropäischen Ländern ist Aldi Süd in Ungarn mit über 90 und in Slowenien mit mehr als 70 Filialen präsent. Auch außerhalb Europas hat sich die Unternehmensgruppe in den vergangenen Jahren stark entwickelt: über 1.310 Filialen hat sie inzwischen in den USA eröffnet und rund 340 in Australien.
Für die nächsten Jahre, schreibt das Managermagazin, stehe bezüglich der Auslandsstrategie bei Aldi nicht die Erschließung neuer Länder an, sondern die Verdichtung des Filialnetzes in Zukunftsmärkten wie den USA und Australien.
Karriere bei Aldi Süd. Flache Hierarchien sind ein Markenzeichen des Einzelhandelsriesen. Typische Verweildauern auf bestimmten Karrierestufen gibt es nicht: Hochschulabsolventen steigen auf Ebene des Regionalverkaufsleiters ein und gehören damit schon während des einjährigen Training on the Job zur Führungsebene der Unternehmensgruppe. Positionen oberhalb dieser Ebene werden grundsätzlich aus den eigenen Reihen besetzt. Wer besonders gute Leistungen zeigt, kann in ausländische Gesellschaften entsandt und im Anschluss auf die Prokuristen-Ebene befördert werden.
Zu den höheren Führungspositionen gehören auch die Leitung von Verkauf, Verwaltung, Einkauf, Logistik oder Filialentwicklung in den jeweiligen Aldi Süd-Regionalgesellschaften sowie nationale und internationale Managementaufgaben in den Bereichen Controlling, Einkauf, IT und Verwaltung. Auch die Chancen für Frauen im Management der Unternehmensgruppe sind offenbar gut, denn sie sind auf allen Ebenen von der Bereichsleitung bis zur Geschäftsführung anzutreffen.
Junior Professionals. Es gibt auch Ausnahmen vom Prinzip des Aufstiegs aus den eigenen Reihen: Beispielsweise können in den Fachabteilungen entsprechende Experten auch von außen einsteigen. Im Bereich IT etwa kann man als Hochschulabsolvent mit informationstechnischem Hintergrund oder vergleichbarer Berufsausbildung in die Position des IT-Specialist einsteigen und sich über den IT-Analysten zum IT-Manager weiterentwickeln. Wer studiert hat, kann auch gleich IT-Analyst werden und gegebenenfalls aufsteigen bis zum Geschäftsführer.
Hochschulabsolventen. Pro Jahr stellt Aldi Süd zwischen 70 und 100 Hochschulabsolventen ein, wobei der Schwerpunkt auf einer wirtschaftswissenschaftlichen Studienausrichtung liegt.
Von den Absolventen wird neben einem überdurchschnittlichen Studienabschluss Teamgeist, Fairness und Respekt im Umgang mit anderen Menschen erwartet, außerdem unternehmerisches Denken, Verantwortungsbereitschaft, Durchsetzungsvermögen und Eigeninitiative sowie die Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln. Wichtig ist auch, dass die Mitarbeiter kontaktfreudig und kommunikativ sind, analytisches Denkvermögen und gute Englisch-Kenntnisse besitzen sowie mobil sind.
Üblich ist der Einstieg über ein einjähriges Training on the Job. Wer das erfolgreich absolviert hat, übernimmt anschließend als Regionalverkaufsleiter die Leitung eines eigenen Bereichs und ist verantwortlich für mindestens 50 Mitarbeiter und etwa sechs Filialen. Ein Regionalverkaufsleiter übernimmt Führungs- und Controllingaufgaben und trifft eigenständig Entscheidungen über Personalentwicklung, Planung und Organisation in seinen Filialen.
Das Einstiegsgehalt für Regionalverkaufsleiter liegt bei 63.000 Euro im ersten Jahr und entwickelt sich mit der Betriebszugehörigkeit. Ein neutraler Firmenwagen steht den Nachwuchskräften sofort zur Verfügung und darf im Bundesgebiet auch privat genutzt werden. Für die sehr gute Bezahlung wird jedoch auch eine hohe Leistungsbereitschaft erwartet.
Für Absolventen, die den Bachelor of Arts oder Bachelor of Science erfolgreich abgeschlossen haben, bietet Aldi Süd neuerdings die Möglichkeit, begleitend zu einem Anstellungsverhältnis als Regionalverkaufsleiter, in zwei Jahren den „Master of Arts International Retail Management“ zu erwerben. Dabei werden drei Semester berufsbegleitend an der internationalen ESB Business School in Reutlingen studiert und das letzte Semester ist der Master-Thesis vorbehalten.
Als Bewerber für diesen Karriereweg wünscht sich Aldi Süd Kandidaten, die ihren Bachelor mit 210 Credits abgeschlossen haben, gerne unternehmerisch handeln, eigeninitiativ sind und Verantwortung übernehmen. Sie sollten analytisch denken können, auf Teamgeist, Fairness und Respekt Wert legen sowie kontaktfreudig und zur Mobilität bereit sein. Und weil einige Lehrveranstaltungen an der ESB in englischer Sprache stattfinden, ist gutes Englisch unerlässlich.
Das duale Master-Studienprogramm beginnt immer zum Sommer- und Wintersemester, die Bewerbungsphase startet ein Jahr vorher.
Abschlussarbeiten. Aldi Süd betreut nur in Einzelfällen Abschlussarbeiten, die dann nach Absprache vergütet werden. Studierende sollten sich mit einem Themenvorschlag bewerben.
Praktikanten. Ein spezielles Angebot für Studierende und Hochschulabsolventen bietet die Möglichkeit, während eines vierwöchigen Kompaktpraktikums alle Geschäftsbereiche einer Aldi Süd-Regionalgesellschaft kennenzulernen und dabei den jeweiligen Leitern über die Schulter zu schauen. Dabei werden die Praktikanten immer von einem Coach betreut. In Einzelfällen nehmen die Geschäftsbereiche der Regionalgesellschaften Praktikanten auch für längere Zeit auf.
Von den Bewerbern werden gute bis sehr gute Studien- beziehungsweise Schulleistungen erwartet. Besonders begehrt sind Studierende wirtschaftswissenschaftlicher Fächer. Studenten im Hauptstudium sollten mindestens vier Wochen Zeit dafür einplanen, Schüler zwei Wochen. Schüler, die die üblichen zweiwöchigen Pflichtpraktika machen, schnuppern unentgeltlich ins Berufsleben, Studierende erhalten 850 Euro pro Monat. Auslandspraktika sind nicht vorgesehen.
Azubis/Duales Studium. Derzeit sind bei Aldi Süd in Deutschland über 4.800 junge Leute in Ausbildung. Die Unternehmensgruppe bildet Verkäufer und Kaufleute im Einzelhandel aus, außerdem Kaufleute für Büromanagement sowie im Einzelfall Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik sowie Fachinformatiker Systemintegration und Informatikkaufleute (nur in Mülheim). Damit die Azubis bei den Abschlussprüfungen so gut wie möglich abschneiden, unterstützt Aldi Süd sie mit betriebsinternem Unterricht.
Abiturienten, die ein duales Bachelor-Studium anstreben, haben dazu im Westen und Süden Deutschlands die Möglichkeit an verschiedenen Hochschulen, mit denen Aldi Süd kooperiert. So können sie den Bachelor of Arts im Studiengang „International Business“ an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach (Campus Bad Mergentheim) anstreben, „Internationales Handelsmanagement“ an der Technischen Hochschule Ingolstadt studieren, in Mülheim im Fach IT den Bachelor of Science absolvieren oder ein Abiturienten-programm zum Geprüften Handelsfachwirt durchlaufen.
Chancen auf ein duales Bachelor-Studium haben insbesondere engagierte, kontaktfreudige Bewerber mit guter Schul- und Allgemeinbildung. Da der Unterricht in Englisch und Deutsch stattfindet, müssen die Bewerber in beiden Sprachen sehr fit sein.
Eingestellt wird nach Bedarf zum Beginn des Ausbildungsjahres nach den Sommerferien. Die Bewerberauswahl findet neun bis zwölf Monate vor Ausbildungsbeginn statt. Die Vergütung während der Ausbildung sei übertariflich, versichert die Unternehmensgruppe.
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Branche
- Handel
Zielgruppen
- Junior Professionals
- Hochschulabsolventen
- Abschlussarbeiten
- Studentische Praktikanten
- Auszubildende/Duales Studium
- Schul-Praktikanten
- Wirtschaftswissenschaftler
- Informatiker
Geeignete Studienrichtungen
- Wirtschaftswissenschaft
- Informatik
Ansprechpartner
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